Diverses Hifi-Zoix

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Zu Tascams VL-X5

Nein, wie ärgerlich - kaum hatte ich mal was dazu geschrieben, da waren die Tascams schon ausverkauft. Die gute Nachricht: Tascam schiebt gleich eine ganze Familie von Aktivmonitoren mit verbesserter Gestaltung der Front nach, die mittlere Variante VL-A5 ist offenbar der Nachfolger des hier besprochenen Modells. Zu rechnen ist mit den "Neuen" Anfang 2008.

Waschechte aktive Nahfeldmonitore mit getrennten Endstufen, Aktivweiche hoher Ordnung, Lautstärkeeinstellung und Raumanpassung in einem gar nicht leichtgewichtigen Baßreflex-MDF-Gehäuse durchaus beachtlicher Größe, das alles für keine 200 Fragezeichen das Paar - kann sowas taugen? Offensichtlich ja - ich jedenfalls meine, daß die Dinger verdammt gut sind. Wer schon immer mal etwas deutlich besseres als die üblichen PC-Billigtröten am Rechner haben wollte oder aber günstige Monitore für ein Heimstudio sucht, sollte sie sich einmal näher ansehen.
Hier einige Tips und Hinweise dazu:

Modifikation des Philips SHP805

Nachtrag: Inzwischen ist der SHP805 nicht mehr erhältlich. Einen direkten Nachfolger hat er nicht bekommen, in seiner Preislage gibt es jetzt den SHP2700 (auch offen, aber mit der zwar komfortablen, aber weniger moddingfreundlichen Mechanik der 200er-Modelle, geklebte Ohrpolster usw.) und für knapp 40 Fragezeichen den nunmehr offiziell geschlossenen SHP8500.

Diese mit etwa 25 EUR sehr günstigen Kopfhörer für heimische Gefilde haben es in sich - der Klang ist schon ohne weitere Maßnahmen für die Preisklasse sehr gut (einen brauchbaren Kopfhörerausgang einmal vorausgesetzt - hier muß mein Onkyo TX-SV636 herhalten), er profitiert aber sehr deutlich von etwas EQ zur Absenkung der übertriebenen Höhen und läßt sich durch Modifikation des Kopfhörers selbst noch einmal verbessern. Auch der Komfort ist recht gut, ein HD590 wird aber nicht erreicht (der gehört aber ohnehin zu den komfortabelsten Exemplaren überhaupt). (Interessanterweise scheint das größere Modell SHP895 erheblich weniger komfortabel zu sein, es wiegt deutlich mehr, die Ohren berühren ständig die Ohrpolster, wodurch es auf die Dauer recht warm wird, und die Andruckkraft ist wohl auch nicht ganz ohne. Zudem hat dieses Modell noch mehr Höhen in petto, aua. Da bleibt man wohl besser beim HD555.) An meiner Hauptanlage ist dies derzeit der hauptsächlich benutzte Kopfhörer, was gerade seiner Gutmütigkeit in Sachen EQ zuzuschreiben ist (es hat erheblich länger gedauert, bis ich für den HD590 - der eigentlich technisch überlegen ist - eine gut klingende Einstellung hatte).

In Sachen EQ kommt hier das Winamp-Plugin Shibatch Super Equalizer 0.03 zum Einsatz, mit folgender Einstellung:

0 2 4 5 4 2 1 0 0 0 0 1 2 3 3 4 7 5 1 0 2 4 5 4 2 1 0 0 0 0 1 2 3 3 4 7 5 1

Man beachte dabei, daß hierin eine Ausgangsimpedanz von ca. 150 Ohm berücksichtigt ist; wer einen vernünftigen Kopfhörerverstärker sein eigen nennt, dürfte mit weniger Baßabsenkung auskommen.

Die Modifikation selbst besteht aus zwei Teilen:

  1. Unterbringung von Schaumstoffstreifen unter den Ohrpolstern, um die dort vorhandene nackte Plaste abzudecken. Benötigt: weiche Schaumstoffmatte von grob 5 mm Dicke, Schere, ein wenig Improvisationsvermögen. Leicht reversibel, Öffnen des Kopfhörers nicht nötig.
  2. Abdecken von unbedämpfter Plastikoberfläche direkt hinter Treibern. Benötigt: Wie oben, plus kleine Kreuzschraubenzieher (Variante "Uhrmacher", Brillenträger haben sowas oft schon), ein wenig handwerkliches Geschick (mehr wirklich nicht, wenn selbst ich das hingekriegt habe...) und wie üblich eine genügend geräumige Arbeitsoberfläche, damit nicht nachher irgendwelche Schräubchen irgendwohin verschwinden.

Das Zerlegen des SHP805 ist wirklich ziemlich straightforward, es geht wie folgt:

  1. Die Ohrpolster sind auf ein Plastikteil gespannt, das mit drei Schrauben in dreieckiger Anordnung (oben, unten links, unten rechts) befestigt ist. Man löse diese.
  2. Nun kann man einen Blick auf den Treiber werfen (40-mm-Membran, CCAW-Schwingspule, kein Nd-Magnet). Zum Öffnen der Ohrmuscheln müssen nun die 5 kleinen Schräubchen (noch kleiner als die im ersten Schritt) gelöst werden.
  3. Vorsichtig (!) die zwei Teile auseinanderziehen. Der Treiber sitzt auf dem inneren, des Kabel kommt jedoch vom äußeren. Die besagte nackte Plastikoberfläche auf dem äußeren Teil wird nun sichtbar.
  4. Stück Schaumstoff zurechtschneiden, das die Oberfläche abdeckt, und dieses einsetzen. Festkleben war hier nicht nötig, auch die Schwenkmechanik (ohnehin zu steif) wird ebenfalls nicht beeinträchtigt.
  5. Wieder zusammenbauen, für die andere Seite wiederholen.

Ich würde empfehlen, erst die eine Seite zu modifizieren und dann die andere.

Hier nun ein paar Bilder:

Man kann das ganze auch bei Head-Fi nachlesen.

Kopfhörerverstärker B-Tech BT928

Ein recht einfacher, AC-gekoppelt aufgebauter Kopfhörerverstärker auf Basis eines 5532ers, der anscheinend bei ELV am billigsten zu haben ist. Am besten geeignet für Kopfhörer mittlerer und hoher Impedanz (ab ca. 120 Ohm) und nicht extrem niedriger Empfindlichkeit. Braucht ein paar Modifikationen, um als Hi-Fi durchgehen zu können. Bisher durchgeführt:

Was man noch tun könnte:

Für niederohmige Hörer (z.B. 32 Ohm) ist das Design m.E. weniger geeignet, da zum einen die Ausgangsimpedanz (und damit die Überhöhung im Baßbereich durch die dort vorliegende Resonanz der Schallwandler) dann recht hoch ausfällt und zum anderen sich auch der Opamp doch ziemlich müht - mit höherem Ausgangsstrom steigen nicht nur die Verzerrungen deutlich an, sondern auch das thermische Übersprechen bei niedrigen Frequenzen (die Kanaltrennung war hier bei Anschluß eines Philips SHP805 auf 46 dB bei 20 Hz runter, wenn auch der Meßpegel recht hoch ausfiel; beim HD420SL und natürlich auch deutlich geringerer resultierender Lautstärke waren es da noch gute 20 dB mehr), dessen Wirkung dann meßtechnisch bis jenseits der 1-kHz-Marke festzustellen ist.

Historische Sennheiser-Kopfhörer

Da in dem Modelldschungel kaum ein Mensch durchblickt, hier mal ein Versuch der Kategorisierung zumindest der offenen Modelle.

Alle alten HD4xx und HD5xx bis zur 2er-Generation können dieselben Kabel verwenden, aktuell sind dabei #37974 (Anschluß 3,5 mm) und #48798 (6,35 mm). Gleiches gilt für die alten HD5x5, HD580 und HD600; auch das HD650-Kabel (obendrein etwas besser) paßt dort.

Noch gar nicht so lange gibt es das Doku-Archiv bei Sennheiser, das einige Schätze bereithält. Warum die bereits im Netz verfügbaren PDFs zu den alten HD5x5 und HD4x5 nicht gelistet sind (man suche mal z.B. nach "hd535 bda"), ist mir allerdings nicht klar - die standen auch schon mal bei der amerikanischen Sennheiser-Vertretung zum Download.

Gehört habe ich selbst:

DIN-Strippen

Nachdem sich Hifi-Equipment vergangener Zeiten mit Oldschool-DIN-Anschlüssen einer gewissen Beliebtheit erfreut, will ich mal ein paar Worte dazu verlieren. Nachdem hier die Ein- und Ausgangsimpedanzen oft etwas größer ausfallen als bei neuerem Gerät, ist die Kabelkapazität noch kritischer. Zudem sind die oft zu findenden bei Geräten mitgelieferten Kabel meist simpel ausgeführt (z.B. mit abgeschirmtem zweiadrigem Kabel) und zeigen recht nennenswerte Kapazitäten zwischen einzelnen Kanälen - kein Wunder, daß es um das Übersprechen gerade bei höheren Frequenzen nicht so gut bestellt war. Anständige DIN-Kabelage lötet man sich am besten selbst zusammen, vielleicht mit dünnen aber hochwertigem Koax. Beim Selbstbau kann man auch gleich die Länge passend - und nicht zu groß - wählen.

Onkyo-CD-Player

Mit meinem alten Technics SL-PG200A war ich klanglich nicht mehr so recht zufrieden. Nebenbei machten sich auch die Lager bemerkbar, und die Scheibe vor dem Display wird wohl immer so beschlagen bleiben. Ein solides, gut klingendes Gerät für kleines Geld war gefragt, das gern von Onkyo sein durfte. Tja, und da bin ich bei einem Onkyo DX-6920 hängengeblieben (übrigens über dem großen Teich als DX-703 verkauft, was einem immerhin zu einem englischen Handbuch in Form von zu einer PDF-Datei gepreßter Elektronen verhelfen kann). Kostete seinerzeit (Ende 1992 bis 1993) ca. 450 DM Liste. Bis auf die immerhin 36 Titel fassende Speicherfunktion und den optischen Digitalausgang finden sich wenige Ausstattungs-Highlights, einige Funktionen des Technics hat er gar nicht mal - ein Allerwelts-Player eben. (Der größere DX-6930 alias DX-705, seinerzeit 600 DM Liste, hätte zusätzlich per Fernbedienung regelbare Kopfhörer- und Ausgangslautstärke beim dann präsenten zweiten Ausgang, das "Music file system" zur Speicherung der Titelauswahl auf bis zu 204 CDs und eine Schublade aus Metall gehabt.) Klangtechnisch ist er klar besser als der alte Technics, mit deutlich dynamischerem und wärmerem Klang. (Gut möglich, daß man bei Matsushita schlicht an Opamps und Koppel-Cs gespart hatte, über die Qualität der damaligen hauseigenen MASH-DACs weiß ich aber nichts.) Ich mußte meinem DX-6920 allerdings zuerst das Springen austreiben, hier half eine simple Reinigung der Metall-Führungsschiene des Pickups (Wattestäbchen und Spiritus, dabei nicht zuviel Schmiermittel runterputzen; Nachschmieren ginge mit PTFE-Fett, vulgo Teflonfett).

Unsereiner ist natürlich auch am Innenleben interessiert und besorgt sich darum gern ein Service-Manual. Danach wunderte mich der ordentliche Klang nicht mehr weiter: Der DAC ist ein NPC SM5861AP (muß mal bei NPC USA anfragen, ob die mir ein Datenblatt aus recycleten Elektronen schicken können, sollte aber ganz ordentlich sein), als Koppel-Cs kommen 220µ (!) Elko plus 33n Bypass zum Einsatz (die kleineren Cs sind übrigens hauptsächlich "Plastic", vmtl. Polyester, daneben gibt es noch eine Handvoll Polypropylen und sogar ein paar Styroflex), die verbauten Opamps sind NJM4565D (wohl ganz ordentliche Dinger) bzw. beim Kopfhörerausgang NJM4556D (das 08/15-Patent bei Onkyo, beim TX-SV636 ist eine sehr ähnliche Schaltung zu finden). Solide übrigens auch die sonstige Konstruktion, das Gewicht liegt nicht umsonst bei 5 kg. (Der alte Technics wiegt nur 3,6 kg.) Das sonstige elektronische Innenleben ist ziemlich Sony-lastig: Pickup KSS210A, Motorsteuerung und selbst der µP sind von Sony.

Der erfahrene Modifizierer kann aus der Kiste sicher noch einiges rausholen. Ich habe mich vorerst darauf beschränkt, den Blechdeckel mit PC-üblichen Bitumenmatten (die Dinger von Frost-Byte, hatte noch ein paar übrig) zu beschweren. Klingt nun nicht mehr so hohl... beim Dranklopfen, meine ich ;). Auswirkungen auf den Klang von CDs stehen dabei eher nicht zu erwarten, vielleicht ist er so noch etwas schwerer zum Springen zu bringen (was schon einen ganz ordentlichen Klaps erfordert). Ach ja, die Befestigungsschrauben des Trafos (der ist ja niedlich) habe ich auch noch nachgezogen - nötig war's nicht wirklich, aber warum sich unnötig einen "Brummer" einhandeln.

Als ich das Service-Manual in die Finger bekam, fand ich auch eine Vermutung bestätigt: Der DX-6920 ist klangtechnisch völlig identisch zum DX-6930, wenn man mal von den fehlenden regelbaren Ausgängen absieht - nicht nur die Schaltung, auch die Hauptplatine ist die gleiche. Würde mich mal interessieren, wie der Klang beider Geräte von diversen Hifi-Magazinen bewertet wurde - ich wette was drauf, daß der 6930 zuweilen besser abschnitt als der 6920, Placebo-Effekt läßt grüßen.
Noch so eine Vermutung: In DX-7210, DX-7310 und DX-7510 (bzw. den Vorgängern DX-7021, DX-7031 und DX-7051) steckt womöglich klangtechnisch dieselbe Schaltung, was denn auch erklären würde, daß der 7510 damals nicht ganz so gut abgeschnitten hat. Aber wie gesagt, ohne Doku ist auch das nur eine - etwas gewagte - Vermutung.

Noch ein Wort zu den größeren Playern aus der Zeit: DX-6850 und DX-6870 (alias DX-706/708, seinerzeit 1000 bzw. 1500 DM Liste) unterscheiden sich schaltungstechnisch kaum, letzterer hat noch eine andere Taktgeberschaltung, etwas aufwendigeres Netzteil (beides durchaus Punkte, die den Klang beeinflussen können) und ein Kupferchassis. Sie verwenden einen SM5861AP pro Kanal, offenbar unterstützt dieser wie auch der neuere SM5864 (Datenblatt noch erhältlich) einen komplementären Ausgabemodus mit besonders hoher Signalqualität. Dieser freilich ist in der Version mit 2 Stufen Opamps realisiert, dahinter steckt dann noch mal einer als Impedanzwandler. Nettes Opamp-Grab (NJM4565D übrigens), klangtechnisch aber sicher nicht optimal. Es soll recht gute Ergebnisse bringen, das Signal asymmetrisch von der ersten Opamp-Stufe (Q403 Pin 1 oder 7 für den linken Kanal) abzugreifen und separat herauszuführen, das könnte man auch bei den kleineren Modellen mal versuchen. (Wobei bei denen noch ein analoges Tiefpaßfilter 3. Ordnung - unter Verwendung von Opamps - dahinter hängt, sicher nicht ohne Grund.) Der DX-6850 scheint leider für so einen hochwertigen Player nicht so sehr zuverlässig zu sein, es treten gern mal Leseprobleme auf. Mag was mit dem Spindelmotor zu tun zu haben, das Ölen desselben hat angeblich mal bei Leseproblemen im Außenbereich von CDs geholfen. (*such* Scheint tatsächlich ein bekannter Schwachpunkt des Geräts zu sein.) Im konkreten Fall dürfte da aber meist ohne Service-Manual und Oszi wenig zu machen sein, solange es nicht gerade triviale Verdreckung ist (eine recht häufige Fehlerursache bei CD-Playern).
Vom gut ein Jahr später erschienenen Topmodell DX-6890 alias DX-788F (2000 DM Liste) weiß ich so gut wie nichts.

Kleines, aber interessantes Detail am Rande: Immer mehr Leute schwören auf die klanglichen Qualitäten der ersten Sony-Playstation (besonders den ersten Serien, SCPH-1002 und so) - der DAC AKM AK4309A/AK4310 dürfte zwar schon zu den anständigeren Exemplaren gehören, der eigentliche "Trick" aber dürfte die Abwesenheit jeglicher Verstärkerbauteile dahinter sein. Gibt einen niedrigeren Ausgangspegel als gewohnt, dafür aber auch guten Klang.

Links

Soundkarten-DACs

...finden sich jetzt auf einer separaten Seite.


Mail an den Autor

Erstellt: 08.11.2004
Zuletzt modifiziert: 26.12.2007