Meine kleine (?) Windows-3.1x-Tuningseite

Seit dem Siegeszug von Windows 95, das nun schon seinerseits von Windows 98 beerbt wurde (von dem es schon wieder eine zweite Ausgabe gibt, und Windows ME ist auch schon auf dem Markt), ist es um Windows 3.1x still geworden. Doch viele Computer (oftmals fernab von jeglichem Internetzugang, was den geringen Anteil an den Internet-Benutzern erklärt) laufen noch mit genau diesem 16-Bit-System, und oft sind sie gar nicht sooo langsam. Mit einigermaßen moderner Hard- und vor allem Software läßt sich auch ein älteres System gründlich aufpeppen und zu neuem Leben verhelfen.

Aber bevor wir dazu kommen, stellt sich noch eine Frage:
Wieso heißt es hier eigentlich "Windows 3.1x"?
Antwort: Es gibt nicht weniger als fünf Versionen von Windows 3.1:

Und noch etwas: Es soll ja Leute geben, die in den Besitz eines älteren Computers mit DOS 6.x und Windows 3.1x (z.B. eines 486ers) gelangen und diesen dann mit Windows 95 oder gar 98 traktieren. Denen kann man nur sagen: Laßt es, sonst gilt nämlich: "Möge die Sanduhr mit dir sein!" (Die einzige Ausnahme wäre ein wirklich gut ausgestattetes 486DX/4- oder Pentium-Overdrive-System mit mindestens 16 MB oder besser 24 oder 32 MB RAM, einer Festplatte von mindestens 1 oder 2 GB und einer passablen VL- oder PCI-Grafikkarte. Mit 8 MB RAM kann man zwar Windows 95 betreiben, aber sobald man eine Anwendung startet, wird kräftig ausgelagert. Und auf was langsamerem als einem DX/2-66er möchte man es auch nicht unbedingt betreiben. Eine Festplatte mit weniger als etwa 500 MB Kapazität erhöht den Spaßfaktor auch nicht unbedingt. Windows 98 braucht noch mehr Speicher als 95 - 32 MB sollten es schon sein.)
Noch eine Randnotiz: Die Kombination DOS/WfW 3.11 wird offenbar gern parallel zu Linux eingesetzt - kein Wunder, ist doch gerade DOS sehr anspruchslos, und auch WfW stellt nicht sehr hohe Ansprüche und hat deutlich weniger Gimmicks und seltsame Probleme als Win9x, weiterhin ist das Softwareangebot trotz einer starken Abnahme in den letzten Jahren immer noch sehr beachtlich.

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Jetzt geht's aber endlich richtig los!

Eine Vorbemerkung zum Inhaltsverzeichnis
für die "Überflieger" unter den Lesern:
Taucht rechts neben dem Abschnitt ein roter Pfeil " <=" auf, heißt das:
a) Da gibt's ganz essentielle Programme oder
b) Diese Basics sollte man wissen oder
c) Das sorgt für Aha-Effekte oder
d) Das ist sonstwie wichtig (das sagt doch alles <g>).

Und darum geht's (a.k.a. "Inhalt")

  0.1 Was heißt denn hier "3.1x"? <=
  0.2 Die größte Torheit von Gebrauchtcomputerkäufern
  0.3 Randnotiz: Linux und DOS/WfW häufige Kombi

1. Software
  1.1 Fehler korrigieren
    1.1.1 Datei-Manager für das Jahr 2000 rüsten <=
    1.1.2 Den Ver-Rechner ersetzen <=
    1.1.3 Windows für den Euro (€) rüsten <=
    1.1.4 Andere Updates <=
    1.1.5 Abstürze bekämpfen
      1.1.5.1 Achtung: Ressourcenmangel! <=
      1.1.5.2 Richtige Einstellung der STACKS <=
      1.1.5.3 Mehr Stabilität/Geschwindigkeit durch Einstellungen in der SYSTEM.INI
      1.1.5.4 Abstürze abfangen <=
      1.1.5.5 Seltsame Abstürze? Vielleicht hilft ja eine Frischzellenkur!
    1.1.6 Die Meldung "Nicht genügend Arbeitsspeicher" <=
    1.1.7 Ach du Schreck, die Truetype-Fonts sind alle weg! <=
    1.1.8 Winword 6.0 oder Netscape funktionieren nicht <=
  1.2 Festplatten-Tuning
    1.2.1 32-Bit-Festplattenzugriff <=
    1.2.2 32-Bit-Dateizugriff <=
    1.2.3 Wenn keines von beiden läuft
    1.2.4 BIOS-Tuning bringt die Platte auf Trab
  1.3 System aufbohren
    1.3.1 Win32s installieren <=
    1.3.2 WinG installieren <=
  1.4 Multimedia allgemein
    1.4.1 Ein neuer Grafiktreiber sollte her! <=
      1.4.1.1 Falschen Treiber erwischt, Windows futsch? So wird's korrigiert <=
    1.4.2 Video für Windows installieren <=
    1.4.3 Keine Soundkarte? Wie wär's dann mit Sound aus dem PC-Lautpiepser? <=
    1.4.4 Apple Quicktime: Ab und zu nötig
    1.4.5 MPEG1-Video? Na klar!
  1.5 Oberfläche auf Hochglanz polieren
    1.5.1 Eine neue Shell... <=
    1.5.2 Klein und nützlich: Diverses <=
    1.5.3 Tips zum Aussehen von Windows
  1.6 Internet
    1.6.1 Die Problemchen mit den COM-Ports <=
    1.6.2 Zugang zum Netz
      1.6.2.1 Zugang Teil 1: Die Hardware
      1.6.2.2 Zugang Teil 2: Die Software <=
    1.6.3 Browser
      1.6.3.1 Aktuelle Browser #1: Microsoft Internet Explorer
       1.6.3.1.1 Einleitung
       1.6.3.1.2 Ausstattung
       1.6.3.1.3 Setup/Download
       1.6.3.1.4 Vergleich zum Netscape Communicator
       1.6.3.1.5 Anmerkung zum Setup von IE4/5
      1.6.3.2 Aktuelle Browser #2: Netscape Communicator
       1.6.3.2.1 Historische Hintergründe
       1.6.3.2.2 Ausstattung
       1.6.3.2.3 Systemanforderungen/Download
       1.6.3.2.4 Usability
       1.6.3.2.5 Erfahrungsbericht: Schwächen/Bugs
       1.6.3.2.6 Tips zum Communicator 4.0x
      1.6.3.3 Der schnelle kleine Shareware-Browser: Opera
      1.6.3.4 Älteres System - älterer Browser!
       1.6.3.4.1 Warum heutige Browser so groß und langsam sind
       1.6.3.4.2 Heute noch brauchbare ältere Browser
       1.6.3.4.3 Die Problematik mit den verfallenen Zertifikaten
       1.6.3.4.4 Wichtig: Zeitzoneneinstellung für Mail/News <=
      1.6.3.5 Welchen nehme ich denn nun wann? - tabellarische Auswahlhilfe <=
    1.6.4 Internetzubehör
    1.6.5 Servereinsatz
      1.6.5.1 WWW-Server
      1.6.5.2 FTP-Server
  1.7 Bildbearbeitung <=
    1.7.1 Die Tücken der Scanner
  1.8 Gestalterisches - 2D-Vektorgrafik & 3D-Szenen
    1.8.1 (2D-)Vektorgrafik
    1.8.2 3D-Grafik
  1.9 Videobearbeitung
  1.10 Haste Töne? - Soundanwendungen <=
    1.10.1 Klangbearbeitung
    1.10.2 Wie wär's mit einem MOD-Player?
    1.10.3 MP3-Player? Auch kein Problem...
  1.11 CDs brennen
    1.11.1 Audio-Grabbing & Co.
  1.12 Tools von allgemeinem Nutzen
    1.12.1 Editoren <=
    1.12.2 Virenscanner <=
  1.13 Programmierung
    1.13.1 Enwicklungsumgebungen
     1.13.1.1 Delphi 1.0
     1.13.1.2 Visual Basic 3.0
    1.13.2 Skriptsprachen
     1.13.2.1 Tcl/Tk
     1.13.2.2 MS-DOS-Batches
     1.13.2.3 Batches für Windows - Batsh
  1.14 Das Jahr-2000-"Problem"(soweit es Win 3.1 und entspr. Hardware betrifft) <=

2. Hardware
  2.1 Neuere Grafikkarte
    2.1.1 PCI-Karten
    2.1.2 VLB-Karten
     2.1.2.1 Die VLB-Spezifikation
    2.1.3 ISA-Karten
    2.1.4 AGP-Karten
    2.1.5 Multimonitoring: Nicht bloß für Win98
  2.2 Monitor
    2.2.1 Wie bringt man ältere Festfrequenz-Monitore zum Laufen?
  2.3 Soundkarte
    2.3.1 Mögliche Probleme mit PCI-Soundkarten
    2.3.2 Mögliche Probleme mit ISA-PnP-Soundkarten
  2.4 CD-ROM-Laufwerk
    2.4.1 Parallelport-CD-ROMs
  2.5 Zweite Festplatte
  2.6 Mehr Arbeitsspeicher
    2.6.1 Warum kann ich bloß 64 MB RAM nutzen?

3. Wo gibt's sonst noch nützliche Infos? <=

4. Neuigkeiten


1. Software

1.1 Fehler korrigieren

1.1.1 Datei-Manager für das Jahr 2000 rüsten

Zuerst sollte man den Jahr-2000-festen Dateimanager installieren, der beim Anzeigen von Daten nach 1999 keine Probleme mehr hat. Nachdem Microsoft so "zuvorkommend" war, die entsprechenden Dateien vom Server (ftp://ftp.microsoft.com/softlib/mslfiles/) zu entfernen, kann man diese nun von hier herunterladen (obwohl sie noch irgendwo ganz versteckt auf dem WWW-Server liegen). Im Einzelnen sind das die Dateien d34669.exe (für das normale Windows 3.1 / 3.11) und d34672.exe (für Windows für Workgroups 3.1 / 3.11) sowie d34671.exe für den Windows-95-Dateimanager und den Fall, daß man diesen auch nächstes Jahr noch dem Windows-Explorer vorzieht. Das sind die winfile.exe-Dateien, man kann sie also probehalber nach dem Download schon mal starten. Als dauerhafte Lösung empfiehlt sich das Umbenennen der alten winfile.exe in winfile.alt und das Kopieren der heruntergeladenen Datei ins Windows-Verzeichnis. Wer keinen anderen "Datei-Manager" hat, und das sind die meisten, muß sich mit der MS-DOS-Eingabeaufforderung begnügen und so vorgehen:
Ins Windows-Verzeichnis wechseln, falls nicht schon geschehen (meist durch cd windows <Return>)
ren winfile.exe winfile.alt <Return>
bei Windows 3.1 / 3.11: copy <Download-Verzeichnis>\d34669.exe winfile.exe <Return>
bei WfW 3.11: copy <Download-Verzeichnis>\d34672.exe winfile.exe <Return>
z.B.: copy c:\download\d34672.exe winfile.exe <Return>
<Return> steht für die Eingabetaste.
Details zur Jahr-2000-Problematik finden sich in 1.14.

<= Inhaltsübersicht

1.1.2 Ver-Rechner ersetzen

Der normale Windows-Taschenrechner nimmt es mit der Genauigkeit oft nicht so genau. Z.B.: 42,62-42,61=0,009999999991 oder  0,01000000000001. Wer es ganz genau haben will, lädt dieses Update herunter. (Da dieses Exemplar schon deutschsprachig ist, entfällt die Bearbeitung mit dem Hexeditor und damit auch die Tabelle, die hier früher zu finden war.)

1.1.3 Windows für den Euro (€) rüsten

Es gibt von Microsoft auch für Windows 3.1x ein Euro-Update. Einige Schriftarten (z.B. Courier, MS Serif, Small Fonts, System) kennen aber auch nach diesem Update den Euro nicht - in diesem ZIP-Archiv gibt's Versionen mit Euro-Symbol. Wo wir schon bei der Tipp-Thematik sind: Den Tastaturtreiber "Deutsch EDV" kann man hier auch herunterladen.

<= Inhaltsübersicht

1.1.4 Andere Updates

Nur für Windows 3.1 / 3.11: Modembesitzer werden einen Ersatz für comm.drv namens cybercom.drv brauchen.
Nur für WfW 3.11: Ein Update für die Datei rmm.d32 gibt es hier, eine neuere Version der Datei vshare.386 gibt es hier. eine neuere serial.386 gibt's auch (in der berühmten wg1001.exe), und auch eine neuere vserver.386 steht zum Download bereit. Ein Update für diverse Netzwerkkomponenten enthält wfwfiles.exe. Hängt sich ein Rechner nach einem Update auf WfW 3.11 beim Windowsstart auf, hilft ein neuer Tastaturtreiber (genaugenommen: Tastatur-VxD).

<= Inhaltsübersicht

1.1.5 Abstürze bekämpfen

Windows 3.1x hat ja nicht gerade den Ruf eines besonders stabilen Systems, obwohl es - so wage ich zu behaupten - stabiler ist als Windows 95(A), wenn man nicht gerade Dinge damit anstellt, für die es wirklich überhaupt nicht vorgesehen ist (z.B. StarOffice 5.1 für Win95/98 zu installieren versuchen). Wird man trotz alledem von häufigen Abstürzen geplagt, wird es Zeit, ihnen mal auf den Grund zu gehen. Vielleicht findet sich ja in einem der nachfolgenden Unterabschnitte Abhilfe?
1.1.5.1 Das leidige Ressourcen-Problem
Wer schon etwas länger mit Windows 3.1x arbeitet, kennt sicherlich das Problem mit den nicht gerade großzügig dimensionierten Speicherbereichen für die Systemressourcen, jenen Speicherabschnitten also, die für die Verwaltung von Programmen und Bildschirmelementen zuständig sind. Die Systemressourcen werden unter Windows 3.1x recht oft knapp, weil sie von vornherein nicht gerade im Übermaß vorhanden sind - zwei 64-KB-Blöcke müssen für die User-Ressourcen ausreichen, und für die GDI-Ressourcen muß gar ein einziger Block genügen, weshalb diese am ehesten knapp werden. Startet man ein paar ressourcenhungrige Programme (wie etwa die T-Online-Software und den Netscape Communicator), kann das bis zum Absturz führen, wenn man nicht aufpaßt. Bei der Entwicklung von Windows 95 hat man sich der Knappheit angenommen und von vornherein 640 KB für die 16-Bit-Ressourcen eingeplant.
Wieviel Prozent der Systemressourcen gerade frei sind, kann man sich etwa im Programm-Manager unter Hilfe => Info anzeigen lassen, oder bei Calmira, indem man mit der Maus über die Uhr in der Taskleiste fährt (dort werden GDI- und User-Ressourcen sogar getrennt aufgelistet). Auch der Advanced Task Manager kann die Ressourcen anzeigen. Um nun letztendlich noch mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, kann man noch das Utility SAW bemühen.

Ein paar Tips zu den Ressourcen:

  1. Öfter auf die Ressourcen gucken - das geht bei Calmira am einfachsten.
  2. Nach dem Start von Windows sollte man mindestens etwa 70% frei haben (bei weniger mit Soft- und Hardware bepackten Systemen als dem meinen können es auch schon mal 80% und mehr sein)
  3. Bei relativ wenig GDI-Ressourcen nur die Fonts installieren, die man braucht, und unnötige löschen. Die Dateien können aber (falls man dort genug Platz hat) auf der Festplatte bleiben, falls man sie noch mal braucht.
  4. Man im sollte Interesse der GDI-Ressourcen auch von Truecolor-Videomodi absehen (das sind die mit 24 oder gar 32 Bit), da hier die GDI-Ressourcen schnell knapp werden. 15 oder 16 Bit reichen i.d.R. auch für Bildbearbeitung aus.
  5. Bei relativ wenig User-Ressourcen im Hintergrund mitlaufende Programme beenden oder bei Calmira das Startmenü abspecken.
  6. "Ressourcen-Fresser" - das sind Programme, die nach ihrer Beendigung nicht wieder alle Ressourcen zurückgeben - möglichst nicht so oft starten und wieder beenden, sondern lieber laufen lassen, wenn man sie noch mal braucht.
  7. Ein Tip für T-Online-Benutzer: Einfach mal die Funktions- und Angebotsleiste abschalten. Das bringt nämlich satte 9% der GDI-Ressourcen - in Zeiten ressourcenfressender Browser der 4er- oder gar 5er-Generation ein willkommenes Polster!
<= Inhaltsübersicht
1.1.5.2 Na, sind denn die STACKS richtig bemessen?
Hier unterscheiden sich die verschiedenen Versionen von Windows 3.1x geringfügig: Im normalen Windows 3.1 / 3.11 reicht meistens auch die Einstellung STACKS=0,0 in der config.sys, auch wenn der Standardwert STACKS=9,256 ist. Windows für Workgroups mit installiertem Netzwerk braucht dagegen mehr Stacks; hier ist die Einstellung STACKS=12,512 vorzuziehen.

<= Inhaltsübersicht

1.1.5.3 Mehr Stabilität/Geschwindigkeit durch Einstellungen in der SYSTEM.INI
Ich hoffe doch, daß Sysedit schon allen bekannt ist? Falls nicht, schnappe man sich einen Ausführen-Dialog und gebe ein "sysedit". Mit diesem Progrämmchen kann man wichtige Konfigurationsdateien bearbeiten, u.a. auch win.ini und system.ini.

Jetzt zum Tuning selbst: Hier kommen ein paar Einträge in Frage (kursiv: Geschwindigkeit, Rest: Stabilität):

Zunächst mal im Abschnitt [386Enh]:
[386Enh]
DMABufferSize=64 ; Größe des DMA-Puffers in KB, sollte mindestens 64 KB sein, bei mir sogar 150 KB
FileSysChange=Off ; Veränderungen im Dateisystem (hervorgerufen z.B. durch DOS-Programme) werden an Programme, die das verstehen, gemeldet (Dateimanager). Aus ist schneller.
MaxBPs=768 ; bestimmt die Anzahl der Breakpoints, Default: 200, was auf 370 aufgerundet wird (Breakpoints pro 4-KB-Block, da blockweise verwaltet)
WindowUpdateTime=5 ; Zeitintervall (in ms), in dem DOS-Fenster aktualisiert werden, Default: 50
ForceLazyOff=<Laufwerksbuchstaben> ; taucht später beim 32-Bit-Dateizugriff auf

Und jetzt etwas DOS-Box-Tuning im selben Abschnitt:
LocalLoadHigh=Off ; diese Option sollte nur aktiviert werden, wenn ein Programm dringend Speicher in den UMBs braucht, ansonsten (wie hier schon geschehen) aus damit, sonst verschenkt man konventionellen Speicher
MinTimeslice=1 ; Kann man auch in der Systemsteuerung in 386 Erweitert einstellen ("Minimale Zeitscheibe"), der Defaultwert (für einen 386SX-16!) ist 20 ms, auf schnelleren Computern kann man ruhig geringere Werte versuchen, da mein PIII nun "etwas" schneller als ein 386er ist, habe ich 1 ms eingestellt

Und jetzt etwas DOS-Box-Tuning in [NonWindowsApp]:
CommandEnvSize=1536 ; Legt die Größe des Umgebungsspeichers für command.com fest, höhere Werte sind prima für Batch-Freaks mit Riesenvariablen
ScreenLines=50 ; Legt den Default-Anzeigemodus in der DOS-Sitzung fest: 80x25/43/50. Den 80x43 würde ich nicht so sehr empfehlen, aber der 50er ist prima für große Auflösungen/Bildschirme - endlich paßt dieser Output vom mem/c mal auf den Schirm :)

1.1.5.4 Abstürze abfangen
Endlich habe ich ein Progrämmchen gefunden, das in der Lage ist, die häufigsten Programmabstürze abzufangen: Voilà! Gefunden habe ich es übrigens hier.
Probleme sind nur mit dem "WISO Sparbuch 2000" bekannt: Windows-Totalcrash. Es gibt aber mit keinem einzigen anderen Programm Probleme, deswegen wundert mich das etwas - Pfusch?

<= Inhaltsübersicht

1.1.5.5 Eine Frischzellenkur, bitte!
Wenn plötzlich sonst ganz friedliche Programme abstürzen oder eigenartige Fehler auftreten (ich hatte z.B. mal den Fall, daß in allen Win32s-Programmen trotz richtiger STACKS-Einstellung massenhaft "Stack Overflows" auftraten), bestehen gute Chancen, daß eine der Systemdateien win386.exe, krnl386.exe (bzw. dosx.exe und krnl286.exe im Standardmodus), user.exe oder gdi.exe beschädigt ist, was je nach Nutzungshäufigkeit und -dauer von Windows (und natürlich auch in Abhängigkeit vom Schreibcache!) ein paar Jahre, aber auch nur ein paar Monate dauern kann. Deswegen muß man nicht gleich Windows neu installieren, sondern es reicht völlig, o.g. Dateien (außer gdi.exe, wenn man das Euro-Update installiert hat!) - unter purem DOS, versteht sich - von den Originaldisketten zu dekomprimieren (am besten eine nach der anderen, um per Windowsstart testen zu können, ob es an der gerade dekomprimierten Datei gelegen hat). Man verwendet dazu das Hilfsprogramm expand.exe, das bei Windows 3.1 auf der dritten Diskette, bei WfW 3.1 auf der sechsten Diskette und bei WfW 3.11 auf der ersten Windows-Diskette unkomprimiert vorliegt (somit könnte man - sofern man keine CD-Version hat - relativ einfach seine Windows-Version bestimmen):
expand <Quelldatei> <Zieldatei>
Wildcards (also Jokerzeichen wie * oder ?) sind leider nicht zulässig. Für viele Dateien mit gleicher Endung habe ich mir mit folgendem Batch beholfen, der alle Dateien mit der Endung <erster Parameter> von expand.exe in ein Unterverzeichnis mit dem Namen expand.fil dekomprimieren läßt, wo sie dann die Endung <zweiter Parameter> haben:
@echo off
if "%1"=="" goto info
if "%2"=="" goto info
md expand.fil
for %%p in ( *.%1 ) do expand %%p expand.fil\%%p
ren expand.fil\*.%1 *.%2
echo Expandierte Dateien sind unter .\expand.fil\*.%2 zu finden.
goto ende
:info
echo Usage: exp.bat ext1 ext2,
echo          where ext1 is the extension of the compressed files
echo                ext2 is the extension of the decompressed files
:ende

Z.B. ergibt exp.bat sy_ sys Dateien mit der Endung .sys im Unterverzeichnis .\expand.fil, sofern Dateien mit der Endung .sy_ vorhanden waren.

Wer das Euro-Update installiert hat, sollte vom einfachen Überschreiben von gdi.exe absehen. Vorher muß das Update nämlich deinstalliert und nachher wieder installiert werden.
Treten die Fehler selbst dann noch auf, wenn alle angeführten Dateien ersetzt wurden, muß wohl doch irgendwas neu installiert werden, oder die Fehlerquelle liegt gar ganz woanders.

<= Inhaltsübersicht

1.1.6 "Nicht genügend Arbeitsspeicher"? - Von wegen!

Diese Fehlermeldung kommt nämlich in drei Fällen:
a) Wenn nicht genügend Ressourcen frei sind (darüber habe ich mich ja schon in 1.1.5.1 ausgelassen)
b) Wenn wirklich nicht genügend RAM frei ist
c) Wenn nicht genügend Speicher unterhalb 1 MB zur Verfügung steht.
Der Fall c) hat folgenden Hintergrund: Aus Kompatibilitätsgründen belegt Windows Speicher unterhalb von 1 MB, z.B. um mit Geräten zu kommunizieren, die über Real-Mode-Treiber angesteuert werden (Festplatte ohne FastDisk, CD-ROM, Diskettenlaufwerk... - eine ganze Menge also). Außerdem wird zum Start eines jeden Programms etwas konventioneller Speicher benötigt, und es werden auch Teile von Programmen und DLLs dort abgelegt. Wenn die Programmierer nicht so ordentlich waren, sich an die MS-Empfehlung zu halten, letzteres nicht im Übermaß zu tun, kann es passieren, daß es dort ziemlich schnell eng wird. Bei den heutigen speicher- und ressourcenfressenden Riesenprogrammen passiert das leider so schnell, daß man den Treiber syshook.drv oder (wenn's ganz eng wird) ein Programm wie Fix1MB braucht, das den DOS-Speicher vor übermäßiger Belegung schützt.
Wer sich jetzt wundert, wie das sein könne, schließlich habe er doch in der DOS-Eingabeaufforderung immer weit mehr als 500 KB Speicher frei, unabhängig von geladenen Programmen, dem sei gesagt, daß die DOS-Eingabeaufforderung nur eine Kopie des Systemzustands beim Start von Windows ist. Windows selbst belegt - nachdem es sich die Speicherbelegung gemerkt hat - noch haufenweise konventionellen Speicher, nur merkt man davon eben nichts - es sei denn, er wird zu knapp (das war ja unser Ausgangspunkt). Wenn man sich dann nach dem DOS-Prompt sehnt, richtet Windows eine zweite VM ("Wie-Emm", Virtual Machine, virtueller 8086er) ein und erstellt in deren Speicherbereich ein genaues Abbild des gespeicherten Zustands. Weil aber zu dem Zeitpunkt, an dem der "Schnappschuß" geschossen wird, schon Windows-Bestandteile im Speicher sind, hat man an der Eingabeaufforderung immer weniger konventionellen Speicher als unter purem DOS. (<= soviel zum Thema "Aha-Effekt" ;-)
Übrigens: Wer durch die Sache mit den VMs neugierig geworden ist, sollte sich mal über die Betriebsmodi von Intel-Prozessoren ab dem 80386 (386er) schlau machen (Stichwörter: Real Mode, Protected Mode und Virtual Mode alias V86 Mode). 32-Bit-Hardware ist im übrigen doch nicht so neu, wie alle annehmen, sondern beim PC schon stattliche 14 Jahre alt ;) (1986: Vorstellung des ersten 386-PC durch Compaq; den 386er gab es seit 1985).
Es gibt einen Ersatz für system.drv namens syshook.drv, der laut Installationstext die Ressourcenfresserei eindämmen soll. Sonderlich viel Effekt war beim ersten Ausprobieren zunächst nicht festzustellen: Ich hatte nämlich an "Systemressourcen" (s. 1.1.5.1) gedacht, aber in Wirklichkeit geht's um den DOS-Speicher. Was die mangelhafte Doku install.txt (inzwischen von mir kommentiert und um die Original-Doku von der c't ergänzt) auch nicht erwähnte: Mit der Einstellung
lowreservoir=<Größe in KB>
in system.ini, [386Enh] kann man festlegen, wieviel KB des kostbaren unteren Speichers syshook.drv während des Windows-Starts für sich reservieren soll, damit sich Treiber nicht zuviel davon schnappen (bei mir sind es 450 KB, andere schaffen teilweise 500 KB und mehr) - den Speicher gibt der Treiber später bei Bedarf wieder frei. Das ist ein anderer und unproblematischerer Ansatz als z.B. bei Fix1MB, das sich mit manchen Programmen/Treibern (z.B. MOD4WIN oder cspman.dll der SB16) nicht so recht verträgt, allerdings den Speicherhunger in diesem kritischen Speicherbereich auch aktiv eindämmt. Download von syshook.drv hier, entpacken, ins Windows-SYSTEM-Verzeichnis kopieren, und in system.ini, [boot] die Zeile
system.drv=system.drv ändern in
system.drv=syshook.drv.
System.drv wird trotzdem geladen, da syshook.drv ja nur eine Ergänzung ist, die aber möglichst früh geladen werden soll.

<= Inhaltsübersicht

1.1.7 Hilfe, meine Truetype-Fonts sind weg!

Manchmal verschwinden wirklich in allen Anwendungen die Truetype-Fonts, und man muß sich mit Bitmapfonts begnügen. Doch keine Panik, das kriegen wir schon wieder hin. Es gibt zwei Punkte, die man überprüfen muß: <= Inhaltsübersicht

1.1.8 Winword 6.0 und Netscape (und andere Programme) starten einfach nicht!

Manchmal wird dies auch noch mit einer Meldung "Diese Anwendung benötigt eine neuere Version von Windows" garniert. Ursache hierfür sind oft unterschiedliche Versionen der OLE-2.0-DLLs. Abhilfe: ole2*.dll löschen und OLE 2.0 (ww1116.exe) oder Win32s (da ist OLE auch enthalten) erneut installieren.

<= Inhaltsübersicht

1.2 Festplatten-Tuning (Tuning siehe auch 1.4)

Es gibt zwei Methoden, der Festplatte unter Windows 3.1x Beine zu machen:

1.2.1 32-Bit-Festplattenzugriff (32BDA)

Dies ist die etwas ältere (schon seit Windows 3.1 verfügbare) und stärker hardwareabhängige Variante, auch Fastdisk genannt. Der Geschwindigkeitsgewinn entsteht dadurch, daß Windows direkt auf der Festplatte zugreifen kann, ohne andauernd das System in den Realmode schalten zu müssen, wie es beim Zugriff per BIOS notwendig wäre. Der Haken liegt allerdings darin, daß der mitgelieferte Fastdisk-Treiber nur mit IDE-Festplatten <504 MB (Controller WD-1003-kompatibel) zurechtkommt und daß man sich deshalb für SCSI- und neuere IDE-Platten einen Fastdisk-Treiber herunterladen muß. Außerdem kommt der 32-Bit-Plattenzugriff mit Ontrack Disk Manager und ähnlicher Software generell nicht klar (bei mir ist dann bei Verwendung des Seagate-Fastdisk-Treibers auf beiden Festplatten jeweils nur die erste Partition verfügbar, und mh32bit.386 will überhaupt nicht funktionieren). Wie man sieht, ist das also eine (nicht nur) etwas knifflige Sache. Mit "einfach in der Systemsteuerung 386 erweitert Virtueller Speicher 32-Bit-Plattenzugriff anschalten" wird's also meistens nichts, wenngleich das Ganze auf meinem alten Compi mit seiner 52-MB-Platte (!!!) prima lief. Wenn der 32BFA läuft, bringt er allerdings zuweilen sogar Geschwindigkeitsnachteile (!) und andere Probleme (Schwierigkeiten bei DFÜ, wie auf meinem Notebook) mit sich.

<= Inhaltsübersicht

1.2.2 32-Bit-Dateizugriff (32BFA)

Der 32-Bit-Dateizugriff, der erst ab Windows für Workgroups 3.11 dabei ist, setzt auf dem 32-Bit-Plattenzugriff auf, setzt ihn aber nicht zwingend voraus, denn für den Fall, daß kein FastDisk-Treiber installiert ist, bringt WfW 3.11 einen "Ersatztreiber" mit, den "Real Mode Mapper", mit dem 32BFA auch auf ESDI-, SCSI-, und komprimierten Laufwerken funktioniert. Der 32BFA arbeitet mit dem Dateisystem VFAT, das übrigens gleich einen Cache (VCache) und ein VShare enthält und das erste installierbare Dateisystem in Windows war (bei Windows 95 kam dann z.B. noch das CDFS dazu).
Hier nun die Vor- und Nachteile auf einen Blick:

Vorteile:

Nachteile: Ein Update für die Datei "rmm.d32", die eine wesentliche Komponente des Real Mode Mappers ist (wie auch der Name verrät), gibt es im übrigen (wie oben schon erwähnt) hier. Aktivieren kann man den 32BFA übrigens in der Systemsteuerung >> 386 erweitert >> Virtueller Speicher >> Ändern >> "32-Bit-Dateizugriff benutzen". Den "Cache" hatte ich mit meinen 24 MB RAM auf großzügige 4 MB eingestellt. Nachdem der 32-Bit-Dateizugriff zumindest unter DOS 6.2 wieder funktionierte, habe ich ihn auf 3 MB eingestellt, soviel wie früher für Smartdrv eingestellt war; jetzt (mit 128 MB RAM) sind es 30 MB :) (ab einer gewissen Größe gilt übrigens "weniger ist mehr", denn lange Wartezeiten wegen des Schreibens von Cachedaten auf die Platte stören ungemein, wie ich bei 40 MB festgestellt habe). Es gibt auch eine spezielle (englischsprachige) FAQ zum 32-Bit-Dateizugriff.
Man kann im übrigen den Schreibcache für bestimmte Laufwerke abstellen, nämlich in system.ini, [386enh] mit ForceLazyOff=<Laufwerksbuchstabe(n)>, also z.B. ForceLazyOff=C (so auch die Einstellung bei mir). Und wenn man den Schreibcache mal kurz leeren will, begibt man sich an die DOS-Eingabeaufforderung und drückt Strg-C oder Strg-Untbr (bzw. Ctrl-C und Ctrl-Pause). (Info aus der Tip-Datenbank der PC-WELT bzw. ursprünglich aus der MSKB)
Die Größe des VCache kann man übrigens entweder in der Systemsteuerung unter 386 Erweitert >> Virtueller Speicher >> Ändern (Obergrenze: 24 MB) oder direkt in der SYSTEM.INI einstellen:

[vcache]
MinFileCache=30720 ; Größe in KB, hier die erwähnten 30 MB, 2048 wäre eher typisch ;)

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1.2.3 Was tun, wenn weder 32BDA noch 32BFA funktionieren?

Diesen Fall gibt es auch. Ich habe das höchstselbstpersönlich erlebt, als die erste Festplatte (ein Seagate-Modell mit knapp über 1 GB) den Geist aufgegeben hat. Die neue 1. Platte (übrigens wie alle unsere Festplatten ebenfalls von Seagate) mit stattlichen 8 GB war sehr einfach einzurichten, und Windows 95 lief und läuft (nach Installation aller Updates) darauf problemlos. Aber Windows 3.11 wollte einfach nicht starten. Nach diversen Installationen habe ich dann mal ifsmgr.386 in der system.ini auskommentiert, und prompt lief Windows wieder; den gleichen Effekt erzielt auch das Auskommentieren der Zeile mit ifshlp.sys in der config.sys. Vorher hatte ich Windows auf einem Drivespace-Laufwerk, mit dem es prima zurechtgekommen ist. Seitdem ich wieder DOS 6.2 (inzwischen 6.22, Update von 6.x) verwenden kann, läuft auch der 32-Bit-Dateizugriff wieder :).
Wie sieht es in so einem Fall mit dem Cache aus? Man muß auf Smartdrive ausweichen, was Nach-, aber auch Vorteile hat:

Nachteile:

Vorteile: <= Inhaltsübersicht

1.2.4 BIOS-Einstellungen tunen

Eigentlich möchte man doch meinen, daß man im BIOS-Setup alle wesentlichen Parameter einstellen kann. Kann man auch - viele andere aber oft nicht. Nur dumm, daß die sich auf die Geschwindigkeit auswirken können...
Man kann aber zum Glück an etlichen versteckten Einstellungen herumfummeln - z.B. mit TweakBIOS 1.53, das so gut wie alle aktuellen MoBo-Chipsätze unterstützt. Damit konnte ich den Datendurchsatz bei meiner ersten Platte, einer Seagate ST38420A, von 5,5 MB/s auf 10 MB/s steigern (zumindest an meinem alten Board mit VIAs im Rückblick recht schrottiger 586B-Southbridge, beim Intel 440BX war da nichts mehr zu machen). Aber Achtung: Man sollte schon wissen, was man tut!!! Bei Einsatz des 32-Bit-Plattenzugriffs dürfte sich die Veränderung von BIOS-Einstellungen nicht auswirken - schließlich ist er gerade dazu gedacht, die leidigen BIOS-Zugriffe zu umgehen, da diese noch nie besonders schnell waren und man sich obendrein ein paar Moduswechsel der CPU (Protected Mode <-> Real Mode) sparen kann.
Auch CD-ROM-Laufwerke werden nicht immer voll ausgefahren - mein DVD-Laufwerk erreicht z.B. mit vielen Treibern nur 3,5 MB/s, obwohl bei CD-ROMs 5 MB/s und bei DVDs sogar 6 MB/s möglich sind, und zwar mit dem Treiber usdide.sys von der (mir anderweitig unbekannten) Firma US Drives (den gibt's hier). Wenn Laufwerk und Controller DMA-Modi unterstützen, geht's noch schneller mit cdrom.sys aus hxcd-rom.zip (den gibt es beim Batchfreak Laurence Soucy).
Meine "Bänschmaaks" habe ich übrigens mit dem Sharewareprogramm Dr. Hardware durchgeführt, dessen Windows-Variante zumindest früher ein 16-Bit-Programm war, das auch unter Win 3.1x läuft - nur der CPU-Benchmark ist 32-bittig und nicht auf Win32s lauffähig, und der Dialog mit Windows-Informationen läßt das Programm abstürzen.

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1.3 System aufbohren

1.3.1 Win32s installieren

Win32s ist eine Erweiterung für Windows 3.1x, mit der auch (nicht besonders spezialisierte) 32-Bit-Programme auf Windows 3.1 laufen. Ursprünglich für NT-3.x-Programme gedacht, lassen sich damit auch (einige) Win95-Programme ausführen (Liste siehe hier). Es ist zwar heutzutage relativ schwer zu finden, hier müßte man es aber eigentlich herunterladen können (oder auch hier). Das ist auch die letzte Version 1.30c (genaue Versionsnummer: 1.30.172). Ich hatte noch eine ganze Weile die Version 1.30.166 (bekannt als 1.30a), die eigentlich auch reicht. Win32s ist nämlich mit seinen 2471 KB nicht gerade mikroskopisch klein. Bei langsamen Connects: Auch diverse Treiber-CDs und Produkte der Firma Topware (u.a. D-Sat 2.0, D-Atlas 97) verdienen Beachtung in puncto Win32s (dort zumeist in Version 1.30.166). Mitgeliefert werden eine 32-Bit-Hilfe, die dem Windows-95-Pendant entspricht, sowie ein Bei-spiel im wahrsten Sinne des Wortes (Freecell), das man zum Testen von Win32s verwenden kann. Schon der Hilfe wegen ist Win32s wärmstens zu empfehlen - außer für Systeme mit wenig RAM, denn 32-Bit-Programme brauchen mehr Speicher und (v.a. User-)Ressourcen als ihre 16-Bit-Kollegen. Außerdem müssen ja auch noch die Win32s-DLLs geladen werden. Lt. Microsoft ist auch die Speicherverwaltung von Win32-Programmen etwas anders, was sie obendrein größer erscheinen läßt. So braucht etwa der Paint Shop Pro 3.11 ohne geladene Bilder etwa 550 KB Arbeitsspeicher, die 32-Bit-Variante 3.12 hingegen stattliche 3600 KB, die 6,66fache Menge!
Paul Chitescu hat sich übrigens mal die shell32.dll von Win32s 1.30c vorgeknöpft und die Absturzsicherheit verbessert, indem er ein bekanntes Problem dieser Datei gelöst hat: Beim Aufruf mancher in Win32s nicht eingebauter Funktionen gibt nämlich die originale shell32.dll als "Errorlevel" 0 (="alles OK") zurück, obwohl die richtige Rückmeldung "E_NOTIMPL" (="Fehler, nicht implementiert") lauten müßte. Außerdem hat er noch ein paar Funktionen und die Icons der shell32.dll von Windows 95 hinzugefügt (Download).
Im Zusammenhang mit Win32s möchte ich hier auch auf meine "Win32s compatibility list" verweisen, in der Programme aufgeführt sind, die man mit Win32s ausführen kann. Wer der Liste noch das ein oder andere Programm hinzuzufügen hätte, sollte mir schreiben. Das gleiche sollte man tun, wenn man sein Win32s gerne eindeutschen würde, ich habe nämlich die hierfür nötigen Dateien. (Diese finden sich im übrigen auch auf der CD des Brennprogramms Nero, zumindest bis Version 4.0.3.0.)

Engagierte Win32s-Benutzer werden sich sicherlich schon einmal über die MSVCRT-DLLs geärgert haben. Nur zu oft erscheint nämlich statt eines Win32-Programmes z.B. die Fehlermeldung "This version of MSVCRT40.DLL is not compatible with Win32s". Na Mahlzeit! Und jetzt suche mal einer die richtige Version... Also: Hat man eine oder mehrere dieser begehrten DLLs in Win32s-kompatibler Ausführung, sollte man davon ein leicht aufzufindendes Backup machen, und sei's auch bloß eine ZIP-Datei! Es gibt nämlich leider öfter dusselige Installationsprogramme, die diese Dateien überschreiben (bei den CTL3D-DLLs ist es genauso).
Da ich ja kein Unmensch bin, gibt es hier ein paar Links zu den am häufigsten benötigten MSVCRT-DLLs in gezippter Variante (WinZip-Format): MSVCRT20.DLL, MSVCRT40.DLL

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1.3.2 WinG installieren

WinG ist eine Grafikschnittstelle, die die Bildschirmausgabe bei Nicht-DCI-fähigen Systemen deutlich beschleunigt (Videos!). Es wird ansonsten eher selten genutzt (wenn, dann insbesondere von 32-Bit-Programmen wie dem Paint Shop Pro 3.12) und war auf diversen Treiber-CDs zu finden (z.B. PC-Welt 4/97). WinG wurde einst eine hoffnungsvolle Zukunft prophezeit, doch daraus ist nicht allzu viel geworden.

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1.4 Multimedia allgemein

1.4.1 Ein neuer Grafiktreiber sollte her!

Was mich immer wieder aufregt: Da sind in (etwas älteren) Computern haufenweise leistungsfähige(re) Grafikkarten (z.B. V7 Mirage oder ET-4000/W32-basierte) installiert, und dann laufen diese Compis mit dem _Standard-VGA-Treiber_!!! So eine Vergeudung von Leistung! Ja, _muß_ das denn sein? Immerhin läuft selbst eine reichlich antike Tseng ET4000 in 1024x768 mit 256 Farben bei 70 Hz!
Auf der Website des Kartenherstellers oder zumindest des Chipherstellers sollten sich aktuellere Windows-3.1-Treiber finden. Treiber von Karten mit Videobeschleunigung (diese gab es ab 1994, populär wurden sie etwa 1995/96) sollten im Interesse ruckelfreier Videowiedergabe DCI-Unterstützung bieten. Bei Treibern des Chipherstellers ist meistens ein DOS-Programm zum Einstellen von Bildwiederholraten nötig, sonst flimmert's mit 60 Hz vor sich hin, und das muß ja nun auch nicht sein, oder? Allerdings braucht man dazu wenigstens alte Originaltreiber! Wenn sich keine finden, gibt's zumindest für S3-Karten das Utility S3Refresh. Ganz neue Karten haben teilweise ein VESA-3.0-BIOS, das ebenfalls Funktionen zum Einstellen der Bildwiederholfrequenz bietet (Programme zum Einstellen siehe www.uwe-sieber.de). Ach ja: Firmenübernahmen sind bei der Treibersuche zu berücksichtigen (z.B. SPEA => Diamond). Und wenn sich auch auf der Seite der Übernahmefirma nichts findet, gibt's ja immer noch die guten alten Suchmaschinen oder Sites wie http://www.windrivers.com.

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1.4.1.1 Falscher Treiber - Windows futsch? So kriegt man es wieder flott
(Gilt auch für andere derartige Probleme.)
Den falschen Treiber erwischt, und schon will Windows nicht mehr? Keine Sorge, unter DOS läßt sich das wieder ausbügeln. Dazu muß man
  1. unter DOS ins Windows-Verzeichnis wechseln (mit dem guten alten CD)
  2. und dort setup.exe aufrufen, woraufhin man die Konfiguration ändern (also hier einen funktionierenden Grafikkartentreiber einstellen) kann.
Bei manchen Problemen kann man auch eine oder mehrere der Startoptionen von Windows in Anspruch nehmen. Lassen wir win /? zu Wort kommen:

Startet Windows für Workgroups 3.11.
        (bei WfW 3.11)
Startet Windows.
        (bei allen anderen Windows-3.1-Versionen)

WIN [/B] [/N] [/D:[C][F][S][V][X]]
    (WfW 3.11)
WIN [/3][/S][/B][/D:[F][S][V][X]]
    (alle anderen Windows-3.1x-Versionen)

/3    : Startet Windows im erweiterten Modus für 386-PC.
/S    : Startet Windows im Standard-Modus.
      (Beide Optionen erübrigen sich bei WfW 3.11)
/B    Erstellt eine Datei, BOOTLOG.TXT, die die Meldungen während des
      System-Startes (boot) aufzeichnet.
/N    Veranlaßt Windows, die Netzwerktreiber nicht zu laden.
      (nur bei WfW 3.11)
/D:   Für die Fehlerbehandlung mit den folgenden Schaltern, wenn Windows
      nicht richtig startet.
   C  Deaktiviert den 32-Bit Dateizugriff.
      (Logisch, daß es diese Option nur bei WfW 3.11 gibt.)
   F  Schaltet den 32-Bit Laufwerkszugriff ab.
      Entspricht der SYSTEM.INI-Datei-Einstellung: 32BitDiskAccess=FALSE.
   S  Legt fest, daß Windows keinen ROM-Adressen-Leerraum zwischen
      F000:0000 und 1 MB für eine Unterbrechung benutzt.
      Entspricht der SYSTEM.INI-Datei-Einstellung: SystemROMBreakPoint=FALSE.
  (T  Startet WfW 3.11 im Standardmodus; u.a. COM- und LPT-Schnittstellen
      funktionieren dann nicht; standardmäßig nicht angezeigt.)
   V  Legt fest, daß Windows die ROM-Routine die Interrupts des Festplatten-
      Controllers behandeln lassen wird.
      Entspricht der SYSTEM.INI-Datei-Einstellung: VirtualHDIRQ=FALSE.
   X  Schließt alle Adapterbereiche von dem Speicherbereich aus, den Windows
      durchsucht, um freien Platz zu finden.
      Entspricht der SYSTEM.INI-Datei-Einstellung: EMMExclude=A000-FFFF.
:     Zeigt das Windows-Startlogo nicht an (minimalste Zeitersparnis);
      nicht im win/?-Output

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1.4.2 Video für Windows installieren

Um Videos ansehen zu können, muß man Video für Windows in Version 1.1e installieren. Diese Freeware (für Win-3.1x-Besitzer) bringt einen (englischen) Medienwiedergaben-Ersatz (der funktionell der Medienwiedergabe von Windows 95 entspricht, sogar Strg+F5 funktioniert) und wichtige Audio- und Video-Codecs mit (außer damals aufgrund der benötigten Rechenleistung indiskutablem Kram, wie MPEG-Video oder -Audio). Download der Normalversion z.B. unter www.freewareguide.de.
Es gibt auch eine deutschsprachige Version der Medienwiedergabe.
Bei meiner Grafikkarte (einer ELSA) war eine spezielle Version von Video für Windows 1.1e dabei, die auch Offscreen-Surface unterstützt - gut für Videobeschleuniger.
Man könnte zwar auch den Microsoft Media Player 5.2ß herunterladen, allerdings ist er a)  mit > 5 MB für langsame Verbindungen viel zu groß und b) paßt er wegen a) auch nicht auf eine Diskette. Außerdem ist der schicke "Media Player 2" nur für Sounds und Videos aus dem Internet zuständig, und der sonstige Gewinn beschränkt sich auf Video für Windows 1.1e (sonst wäre die Datei um knapp 1,4 MB kleiner!) und noch ein paar zusätzliche Codecs (u.a. einen für MP3-(MPEG-1-Layer-3-)codierte WAV-Dateien und einen für MPEG-4-Video). Etwas ältere MPEG-3/4-Codecs gibt es auch zusammen mit dem NetShow Player 2.0, der ist aber auch 2,51 MB groß (FTP-Suche: nsplay16.exe). Der MPEG-3-Codec unterstützt leider nur Datenraten bis 56 kbit/s (weil man dann mit ISDN gerade noch in Echtzeit horchen kann), und außerdem mag ihn die Medienwiedergabe von VfW 1.1 überhaupt nicht und stürzt ab. Ein Update der Datei mmtask.tsk mit größerem Stack soll da aber helfen. Allerdings scheint der Codec auch so nicht ganz unproblematisch zu sein, so daß sich der Einsatz wohl auf Systemklänge beschränken dürfte - die man aber nur in Windows 9x speichern kann! => Prädikat (noch): "reichlich nutzlos".
Achtung Netscape-Benutzer: Der NetShow Player 2.0 installiert eine neuere Version des Voxware-Audio-Codecs, die sich nicht mit der älteren von Netscape verträgt, was sich in einer Meldung "Nicht genügend Erweiterungsspeicher" niederschlägt. Es gibt zwei Möglichkeiten, dem zu begegnen:
  1. Man kann den Netscape-Eintrag device=rt32vox.vxd in system.ini, [386enh] auskommentieren. Bei einer Neuinstallation von Netscape wird er allerdings automatisch wieder hinzugefügt, was man gerne vergißt und sich dann wundert, warum Windows nicht mehr läuft (ist mir auch schon passiert, jagt einem einen ganz schönen Schreck ein, sowas...).
  2. Man kann aber auch die Einträge des neuen Codecs auskommentieren, in diesem Fall device=vdk32116.vxd und device=vdk3211w.vxd, ebenfalls in system.ini, [386enh].
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1.4.3 Sound ohne Soundkarte?

Viele ältere Systeme sind leider nicht mit einer Soundkarte ausgerüstet, sondern verfügen nur über den üblichen Systempiepser (dieser war vor der Zeit der Soundkarten klanglich erheblich besser als heute, und deshalb kann man Exemplare in älteren Computern durchaus gerechtfertigt als "Systemlautsprecher" bezeichnen!). Dafür gibt es auch einen Klangtreiber (den Klassiker speaker.drv), allerdings ist er eigentlich nur für Systemklänge brauchbar, denn alles, was einen asynchronen Wave-Treiber braucht (Medienwiedergabe, MOD4WIN...), läuft damit nicht. Nur der Klangrekorder funktioniert damit, aber zu große Dateien kann man mit ihm - abhängig vom RAM - nicht öffnen. Aber wer würde sich das auch schon angesichts der totalen Blockade des Rechners und der klanglichen Qualitäten der CPU-DAC-Emulation selbst mit einem besseren Lautsprecher antun wollen? Download des Treibers hier.

Ein deutlich besserer Treiber (allerdings Shareware, US$10) ist SpkQQ - Download von dieser Seite.

Was man beim Nachrüsten einer Soundkarte beachten muß, steht hier.

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1.4.4 Apple Quicktime: Ab und zu nötig

QuickTime stammt vom Apple Mac und wird (wie sollte es auch anders sein) zur Wiedergabe von entsprechenden Filmen benötigt. Es ist z.B. auf der T-Online-CD zu finden, oder man kann es unter www.freewareguide.de herunterladen (1,94 MB, das ist die letzte 16-Bit-Version 2.1.2.59). Auch auf (älteren) Heft-CDs dürfte man es finden können. Die Versionen ab 3.0 scheint es nur noch für Windows 95/98 zu geben. So ganz absturzsicher ist das Systemsteuerungs-Modul von QuickTime übrigens nicht; bei mir mag es keine HiColor-Videomodi (QT funktioniert aber trotzdem).

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1.4.5 MPEG1-Video? Geht auch!

Wer einen genügend flotten PC (etwa einen Pentium 90) hat, kann auch MPEG1-Videos abspielen (eine Grafikkarte mit Videobeschleunigungsfunktionen und natürlich DCI-Unterstützung ist hierbei von Vorteil). Software-MPEG-Decoder wären etwa CompCore SoftPEG oder XingMPEG (letzteren gibt es z.B. bei Gaby Chaudry auf www.win31.de).
Prozessormäßig weniger begüterten Rechnern helfen MPEG1-Decoderkarten weiter - etwa ELSAs ELSAmotion für PCI-Rechner mit einer Grafikkarte mit Overlay-Unterstützung per DCI oder der Klassiker Sigma Reel Magic, eine ISA-Karte, die per Loop-Through-Kabel mit dem Bildsignal gefüttert wird und dort das Bild einblendet (nicht unähnlich den Voodoo-3D-Beschleunigern von 3Dfx).
Einen MPEG2-Player, der zumindest mit Win32s lauffähig ist, gibt es auch (erneuter Hinweis auf www.win31.de); freilich bringt das allein nicht viel, denn MPEG2-Video wird man zumeist auf DVDs mit ihrem unsäglichen CSS (Content Scrambling System) finden, zudem ist dafür viel Rechenpower vonnöten. Aber was nicht ist...

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1.5 Oberfläche aufmöbeln

Nun ja, die Kombination aus Programm- und Dateimanager entspricht vielleicht nicht mehr ganz dem Zeitgeschmack, die Dialogboxen u.ä. sehen auch nicht gerade topmodern aus, und die Default-Farbschemen reißen einen auch nicht mehr vom Hocker. Dagegen kann man zum Glück was unternehmen.

1.5.1 Eine neue Shell...

...ist empfehlenswert, schließlich ist der Programm-Manager nicht der Weisheit letzter Schluß.

Hier bietet sich das Freeware-Programm Calmira II (mittlerweile in Version 3.2 bzw. 3.25 verfügbar und ständig weiterentwickelt) an, mit einer Oberfläche im Windows-95-Look, bei der man nur viel mehr einstellen kann als beim "richtigen" Windows 95! Ich war natürlich gleich begeistert, und auch heute halte ich Calmira noch für die beste Shell für Windows 3.1x. Mittlerweile muß man auch nicht mehr zur englischen Version greifen, wenn man auf dem neuesten Stand sein will, dann auch Calmira 3.1 gibt es übersetzt. Zumindest beim Einrichten ist allerdings viel Handarbeit angesagt - das Startmenü will übersetzt und angepaßt werden, die gelegentlich etwas seltsam verstreut erscheinenden Einstellungen sollten überprüft werden (seit 3.1 ist zumindest das manuelle Bearbeiten der calmira.ini nicht mehr notwendig), und die Hilfe sollte man auch studieren - diese müßte übrigens mal wieder (komplett!) auf den neuesten Stand gebracht werden. Zur deutschsprachigen Version gibt es zum Glück eine meiner Meinung nach sehr gute Dokumentation im HTML-Format, mit der dem Leser der Einstieg erheblich leichter fallen dürfte als mir Ende 1998. Calmira II ist Freeware nach der GNU Public License, sprich, der Quellcode (übrigens in Delphi 1) darf verändert werden und jeder andere, an den man die Software weitergibt, muß ebenfalls diese Möglichkeit haben.
Die Website findet sich unter www.calmira.org. Man sollte dort auch unbedingt der Linkseite einen Besuch abstatten! Dort findet sich nämlich ein Haufen guter Windows-3.1- und Calmira-Seiten. Hier findet man die Seite zur aktuellen Version der deutschsprachigen Variante von Calmira.

OS/2-Fans können sich an der "Workplace Shell für Windows" versuchen, die einen Teil der Funktionen der WPS von OS/2 Warp 3 enthält. Gut und ziemlich professionell gemacht, aber wenn man sich mit der echten WPS nicht so auskennt, kann einem die Bedienung ganz schön umständlich vorkommen - ohne ein Buch über Warp hätte ich ganz schön alt ausgesehen.

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1.5.2 Nützlicher Kleinkram

Diverse Progrämmchen sollte man sich schon gönnen: Den vollen Überblick über die Registrierdatenbank von Windows 3.1x hat man mit diesem Registrierungseditor (der offenbar von Windows NT 3.51 stammt), wenn man ihn - wichtig! - mit dem Parameter /V aufruft: Dann zeigen sich nämlich auch Schlüssel, die dem normalen RegEdit verborgen bleiben, weil dieser einfach nur den Unterschlüssel .classes anzeigt! So wollte z.B. CorelDRAW 6.0 unbedingt einen bestimmten Schlüssel haben, den ich so sehr einfach hinzufügen konnte. Ruft man den neuen Regedit ohne Parameter auf, so erhält man zumeist eine fast leere Liste, denn wie gesagt liegt er eine Ebene höher als die Registrierungsinfo der meisten Programme.

Man braucht auch - wie oben schon erwähnt - ein Programm, das Anwendungen vom übermäßigen Belegen von DOS-Speicher in der Windows-VM abhält (erst als ich 1MBFort hatte, konnte ich im Netz surfen, weil sonst die T-Online-Software alles aufgefressen hat; später bin ich auf das bessere Fix1MB umgestiegen; jetzt verwende ich syshook.drv).

Ein absolutes Standardutility ist das gute alte WinZip der Version 6.3 SR-1. Wenn doch nur Drag'n'Drop beim Extrahieren so funktionieren würde wie in Win95...

Wer Win32s hat und häufig mit Bildern aller Formate zu tun hat, dem sei der Viewer/Konverter XNView (in Version 1.25a verfügbar) empfohlen. Dieses leistungsfähige Programm zeigt über 200 teilweise exotische Bildformate an und konvertiert sie auch in gängige Formate. Ach ja: Freeware ist es auch :). Die Version 1.12 hatte ein Ressourcen-Leck, zu dessen Stopfung (und zur Verbesserung der Übersetzung) ich im übrigen betatestend beigetragen habe :).

Wer immer schon mal mit langen Dateinamen unter Windows 3.1 arbeiten wollte, dem sei das (jetzt ehemalige) Shareware-Programm "Instant File Access" empfohlen. Es arbeitet - wie 4DOS und Calmira optional - mit Dateibeschreibungsdateien namens descript.ion, nur daß es automatisch Beschreibungen vergibt, indem es sich in die Standard-Dialogboxen einklinkt, während man bei 4DOS und Calmira die "Description" extra angibt. Das Format dieser Dateien ist folgendes:

DATEI1 DateiBeschreibung1
DATEI2 DateiBeschreibung2
ORDNER1 OrdnerBeschreibung1
DATEI3 Auch mit Leerzeichen!
EINLAN~1.LAN Ein langer Dateiname (Win95).lange Endung
(Bei dieser Datei war wohl Instant File Access am Werk.)
BEISPIEL.6 Auch unzulässige Zeichen ( + ; / \ " | ) !
HINWEIS Beispiel 6 funktioniert mit IFA nicht.
         ...

Ein einleuchtendes, simples und doch effektives Prinzip, oder?

Probleme gibt es nur, wenn man mit 4DOS Beschreibungen mit Zeichen über 127 vergeben hat (Umlaute und "ß", Akzente...): Diese werden unter Windows falsch angezeigt und umgekehrt - wieder mal ein Fall von ASCII gegen ANSI. Seit dem 30. Juni ist IFA übrigens umsonst zu haben (Name: ALEXOFT, Adresse: Free Registration, Registrierungsnummer: 2782913346).

À propos Dateinamen: Es ist unter MS-DOS 7 (unter purem DOS) problemlos möglich, kurze Datei- und Ordnernamen mit den eigentlich verbotenen Leerzeichen zu erzeugen (bei langen Dateinamen ist das ja kein Kunststück), z.B. durch
ren test.txt "ja ja ja.txt". Nur die Programme mögen sowas natürlich nicht, aber gegen Leerzeichen in Verzeichnisnamen haben sie kurioserweise nichts einzuwenden, wenn man den Öffnen-Dialog benutzt - Drag & Drop schlägt dagegen fehl. Calmira kommt mit Leerzeichen in Ordnernamen gut klar, ich kann sogar im "Open Folder"-Dialog den Namen des Ordners ohne Anführungszeichen angeben!
In älteren DOSen geht das Erzeugen von Dateinamen mit Leerzeichen nicht so einfach; in DOS 6.xx kann man dazu aber MOVE heranziehen: move leerz.txt "leer z.txt". Das funktioniert genausogut umgekehrt. Auch in Windows kann man solche ungültigen Dateinamen erzeugen, und zwar kurioserweise ausgerechnet mit dem FTP-Client (!) WS-FTP LE.

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1.5.3 Tips zum Aussehen von Windows


Systemschriftart und deren Größe umstellen: win.ini, [windows], SystemFont=<*.fon>, SystemFontSize=<Schriftgröße> (normal: 16, große Auflösungen: 20 oder - weniger empfehlenswert  wegen z.T. verzerrter Bedienelemente - 24). MS Sans Serif (sserife.fon bis 800x600, darüber sseriff.fon) hat den Vorteil, daß man den Euro (€) z.B. in Ordnernamen benutzen kann. Ich z.B. habe 1024x768 eingestellt und benutze sseriff.fon in Größe 20.
Man kann übrigens auch seine Lieblingsschriftart als Systemschrift benutzen, das Programm "SysFon" macht's möglich.
 

Icon-Abstände einstellen: win.ini, [Desktop], IconVerticalSpacing=<Abstand-V in Pixel>, IconSpacing=<Abstand-H in Pixel>
 

Schriftart, Größe, Attribute und Zeilenumbruch der Icon-Beschriftung einstellen: win.ini, [Desktop], IconTitleFaceName=<Schriftart> (z.B. MS Sans Serif), IconTitleSize=<Größe in Pkt> (z.B. 8), IconTitleStyle=<binär> (0=normal, 1=fett), IconTitleWrap=<binär> (0=kein Umbruch, 1=Zeilenumbruch an).
Minimierte Programmgruppen gelten übrigens auch als Icons.
 

Schriftart der Statuszeile und deren Größe einstellen: win.ini, [Desktop], StatusBarFaceName=<Schriftart> (z.B. Arial), StatusBarFaceHeight=<Größe in Pkt> (z.B. 12).
 

Normalerweise unnötig (Anti-Scherzbold-Maßnahme): win.ini, [Desktop], GridGranularity=<zahl> ("Legt die Größe des Rasters fest, das Windows zum Positionieren von Fenstern auf dem Bildschirm verwendet." <zahl>=0...49, in Einheiten von 8 Pixel; <zahl>=1 z.B. bewirkt ein Raster von 8x8 Pixeln, <zahl>=0 stellt den ganzen Unfug ab). Diese Einstellung kann bei Grafikmodi mit weniger als 8 Bits pro Pixel die Geschwindigkeit steigern, weil sonst des öfteren halbe Bytes zu verändern wären, mit denen nicht effizient umgegangen werden kann. Aber dafür würden ja auch 2x2 Pixel reichen (die Programmierer werden sich schon was dabei gedacht haben - hoffentlich)...
 

Aufklappzeit der Menüs einstellen: win.ini, [windows], MenuShowDelay=<Zeit in ms>. Man kann so Menüs verzögert aufklappen lassen.
 

Und wenn irgendwer ein gutes Farbschema braucht:
Wie wär's denn mit diesem Exemplar, das ab HiColor eingesetzt werden kann? Es basiert auf dem "Windows 95 standard"-Farbschema von Calmira, hat aber hellere Titelleisten und (dazu passende) Hervorhebungen (ein bißchen "Windows-98-Feeling"), einen schwarzen Hintergrund, unterschiedlich helle Rahmen von aktiven und inaktiven Fenstern und die Arbeitsbereichsfarbe vom Default-Farbschema von Windows 3.1x in Anzeigemodi mit 256 und mehr Farben.

Dieses ganze Gebilde gehört als eine Zeile in die control.ini unter [color schemes]:

Win 3.1 + Win95=0,F0FBFF,FFFFFF,0,C0C0C0,0,
DF0000,808080,FFFFFF,DDDDDD,A0A0A0,0,E0E0E0,
C0C0C0,808080,0,808080,DF0000,FFFFFF,
C0C0C0,FFFFFF

Dann muß man bloß noch das Systemsteuerungsmodul "Farben" aufrufen und als neues Farbschema "Win 3.1 + Win95" auswählen, durch Klick auf "OK" bestätigen und das Ganze auf sich wirken lassen.

Ursprünglich war dies mein Farbschema, das sich vom obigen nur geringfügig unterscheidet:

Stephans Farbschema (alt)=0,808080,FFFFFF,
0,C0C0C0,0,DF0000,808080,FFFFFF,DDDDDD,
A0A0A0,0,E0E0E0,C0C0C0,808080,0,808080,
DF0000,FFFFFF,C0C0C0,FFFFFF

Bei 256-Farb-Modi sehen meine Farbschemen wegen des Ditherings etwas unansehnlich aus, was man durch die Farbwahl leider nicht ohne weiteres ausgleichen kann.

Auch für 16 und 256 Farben geeignet ist das bereits erwähnte Farbschema "Windows 95 standard":

Windows 95 standard=808000,808080,FFFFFF,
0,C0C0C0,0,800000,808080,FFFFFF,C0C0C0,
C0C0C0,0,E0E0E0,C0C0C0,808080,0,808080,
800000,FFFFFF,C0C0C0,FFFFFF

Man kann - wenn man eins meiner Farbschemen eingestellt hat - auch mal die Hervorhebungsfarbe durch Grau-128 ersetzen (der Grauton, der für den "Programmarbeitsbereich" eingestellt ist), allerdings habe ich mich damit nicht so sehr anfreunden können...

Für unverbesserliche Nostalgiker gibt's noch das Farbschema von Windows 3.0:

Win 3.0 Standard=C0C0C0,E8FFFF,FFFFFF,
0,FFFFFF,0,804000,FFFFFF,FFFFFF,808080,
FFFFFF,0,E0E0E0,C0C0C0,808080,0,808080,
D80000,FFFFFF,C0C0C0,FFFFFF

Über dem großen Teich läuft ein Rechner mit diesem Farbschema:

Arazona2=75CAEC,B7F4FD,FFFFFF,0,FFFFFF,
0,AC8E1A,C0C0C0,FFFFFF,5367AC,C0C0C0,0,
C0C0C0,C0C0C0,808080,0,808080,A88C18,
FFFFFF,0,FFFFFF

Die weiter oben erwähnte "Workplace Shell for Windows" bringt folgende Farbschemen mit:

OS/2=C0C0C0,E8FFFF,FFFFFF,0,C0C0C0,0,
808040,C0C0C0,FFFFFF,80FFFF,C0C0C0,0,
C0C0C0,C0C0C0,808080,0,808080,808080,
FFFFFF,808080,FFFFFF

OS/2 Warp=808000,E8FFFF,FFFFFF,0,C0C0C0,
0,800040,C0C0C0,FFFFFF,C0C0C0,C0C0C0,0,
C0C0C0,C0C0C0,808080,0,808080,808080,
FFFFFF,808080,FFFFFF

Das nachfolgende Exemplar habe ich selber kreiert. Ursprünglich sollte es aussehen wie ein Farbschema, das ich mal auf einem Unix-Rechner gesichtet hatte; das kann ich aber momentan nicht nachprüfen, da man an so einer Kiste nicht alle Tage vorbeikommt ;).

Experiment #8 15.06.2001=A0A0A0,A06C38,
FFFFFF,0,40B4E0,0,9DD8F0,229DCC,0,
70C8E8,1C7CA2,0,9DD8F0,68C4E8,124F65,0,
187CA0,70C8E8,0,104C60,CAEAF7

Wenn Windows-2000-Look gewünscht ist, ist vielleicht dieses Farbschema interessant:

Windows 2000=A86838,F0FBFF,FFFFFF,0,
C8D0D0,0,DF0000,808080,FFFFFF,DDDDDD,
A0A0A0,0,E0E8E8,C8D0D0,808080,0,808080,
682008,FFFFFF,C0C0C0,FFFFFF

Da mir einige Farben des obigen Schemas nicht zugesagt haben, habe ich dieses Exemplar kreiert (die Hintergrundfarbe habe ich vom Win95-Schema übernommen; normalerweise ist dies passend zu winvi13.bmp aus dem Hintergrundbild-ZIP für WinVi B0E0B0):

Windows-2000-Feeling=808000,F0FBFF,
FFFFFF,0,C8D0D0,0,DF0000,808080,FFFFFF,
DDDDDD,A0A0A0,0,E0E8E8,C8D0D0,808080,0,
808080,D80000,FFFFFF,C0C0C0,FFFFFF
 

Wie wär's mit einem neuen Startlogo für Windows? Das ewig gleiche Standardlogo muß man sich ja nicht jahrelang antun. Ich habe 1999 mit dem Paint Shop Pro mein ganz spezielles Windows-Logo entworfen (für Windows 3.11 [normal und für Workgroups] und VGA aufwärts, aber ohne Calmira, mit - s.u.), das teilweise an das Standardlogo, aber auch an das NT-Logo erinnert. Hier isses (gezippt). Und wie bindet man es jetzt ein? Ganz einfach: Man benennt im Windows-SYSTEM-Verzeichnis die Datei vgalogo.rle um in vgalogo.org und kopiert mein Logo (dessen Dateiname bereits vgalogo.rle ist) dorthin. Dann schnappt man sich eine DOS-Box, wechselt ins Windows-SYSTEM-Verzeichnis und gibt dort ein:
copy /b win.cnf+vgalogo.lgo+vgalogo.rle ..\win.com
Die Rückfrage sollte man mit Ja beantworten.
Beim nächsten Windows-Start sollte man dann mein Startlogo bewundern können.
Noch besser gefällt mir die Version "Powered by Calmira" für Calmira-Benutzer, diese ersetzt gleichfalls vgalogo.rle.

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